Cape Town and Environment

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Einchecken und Abheben Richtung Port Elisabeth. Landen und das neue Auto holen. 330km nach Knysna müssen wir heute noch fahren. Ab Plettenbergbay beginnt die eigentliche Gardenroute. Merkt man auch, denn es wird zunehmend grüner. Knysna liegt vor uns. Wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang.
Bei Plettenbergbay gibt es eine Halbinsel Robberg. Dort kann man den Küstenwanderweg ringsum laufen, baden und Robben und evtl. Wale sehen. Vorher schauen wir noch bei den Knysna Heads vorbei, die wohl gefährlichste Meerenge der Welt. Es gibt keine Versicherung, die dieses Risiko abdecken möchte. Zum einen liegt es daran, dass es wirklich ziemlich schmal ist mit Felsen auf beiden Seiten. Zum anderen an der extremen Strömung durch die Gezeiten. Auf Robberg wählen wir natürlich den längsten Weg in 4h einmal um die Insel. Das Wetter hält sich noch und wir sehen ein paar Robben. Unseren Weg kreuzen immer wieder kleine Echsen und Riesenheuschrecken. Bis zur Spitze verläuft der Weg auf der windabgewandten Seite, weshalb die Landschaft eher mediterran wirkt. Zurück ist es entgegengesetzt. Viel Wind, der das Wasser gegen die Küste schlägt. Alles ist rauer, ähnlich der Britischen Inseln. Auf der Hälfte der Strecke gibt es einen Sandstrand. Die Sonne scheint zwar nicht mehr, aber die Füße müssen auf jeden Fall rein.Auf den letzten Metern erwischt uns noch der einsetzende Regen. Zurück nach Knysna.
Die letzte lange Strecke liegt vor uns. 550km. Von Knsyna über George geht es zunächst in die Berge Richtung Outshoorn. Hier beginnt die kleine Karoo eine Hochebene mal mit viel Weite, dann wieder steile felsige Berge zu beiden Seiten. Hinter Montagu wird die Landschaft langsam netter, d.h. vor allem grüner. Wir kommen der Weingegend um Kapstadt näher. Noch ein Pass und dann haben wir einen tollen Blick auf Franshoek. Bis Stellenbosch sind es nur noch wenige Kilometer. Die ersten Weingüter und weißen kapholländischen Häuser sind schon zu sehen. Nach der langen Fahrt sind wir froh, als wir unser Ziel ohne lange Suche erreichen. Wir folgen dem Tipp der Gastgeber und fahren zum Weingut Lanzerac. Schon kurz nach der Einfahrt fühlen wir uns gnadenlos underdressed. Wir befinden uns auf einem Anwesen, im Restaurant wird es hochherrschaftlich. Aber das müssen wir jetzt durch. Hauptsache wir werden nicht arm. Ein kurzer Blick in die Speisekarte – überreicht von unseren eigenen Kellner – lässt uns aufatmen. Wir werden und heute Abend nicht ruinieren. Wir speisen fürstlich; Rinderfilet; Springbock und lecker Nachtisch. Das ist doch mal was. Vor zwei Wochen haben wir uns noch über Haferbrei gefreut. Wir lassen es uns so richtig gutgehen. Und der Spaß kostet inklusive einer Flasche Wein nur 50 EUR.
Das erste Weingut auf der Liste heute: Zeevenwacht liegt idyllisch an einem See. Zum Frühstück gönnen wir uns eine Käseplatte und Olli sich das erste Glas Wein. Wir machen kurz halt am 96 Winery Road Restaurant, um für heute Abend einen Tisch zu bestellen. Wie es sich zeigen wird, war das auch gut so. Nächstes Weingut: Vergelegen. Das wohl schönste der Region mit Herrenhaus, altem Baumbestand, Rosengarten usw. Einmal um die Ecke zum nächsten, diesmal Olivenöltasting, danach Kaffeerösterei. Wir sind papp satt und rollen zu einem Gut, das der komplette Gegensatz zu den kapholländischen ist. Es liegt hoch oben und hat eine Wahnsinnsaussicht, moderne Architektur und einen super Rotwein. Davon nehmen wir eine Flasche mit. Jetzt auf zum Essen. Bloß gut, das wir nur einen Tag hier sind. Die Völlerei kann nicht gesund sein. Das Fleisch, dass auf der Karte steht, wird erstmal angeschaut und erklärt. Wir entscheiden uns für 850g Premium Rib on the Bone, dazu Pommes und Salat und Chili-Knoblauch Butter. Das Fleisch ist der Hammer, butterweich und dazu noch die flüssige Knoblauchbutter.
Nach der (Fress)kultur gestern heute nun wieder Tiere gucken. Diesmal geht’s nach Hermanus zu den Walen. Aufgrund des warmen Wassers im indischen Ozean kommen die hier besonders gern her und sogar sehr nah an die Küste. Eine Bootsfahrt muss man gar nicht buchen, um sie zu sehen. Dafür muss man einfach nur sehr viel Geduld haben und auch mal am Aussichtspunkt sitzen bleiben, wenn gerade nichts zu sehen ist. Denn diese Riesen tauchen irgendwann einfach mal wieder auf und mit viel Glück und noch mehr Geduld sieht man sie auch springen. Fotos machen ist hier die größte Herausforderung. Das geht so schnell. Dann müssen wir weiter Richtung Kapstadt. Immer entlang der Küste. Eine Traumstraße. Wir erreichen Kapstadt am frühen Abend mit viel Wind und der Tischdecke über dem Tafelberg. Vorher genießen wir aber noch den Sonnenuntergang von Signal Hill.
Mal eben früh auf den Tafelberg laufen, kann ja nach dem Kili eigentlich kein Problem sein. Doch der Weg ist ziemlich anstrengend. Ausschließlich hohe Stufen und die Sonne brennt von oben. Der Gipfel ist erreicht und oben genießen wir frische Luft und die Aussicht. Auf der einen Seite Kapstadt auf der anderen die Kap Halbinsel. Runter geht´s aber mit der Bahn. Wir machen uns auf den Weg zum Kap. Auch hier führt eine traumhafte Küstenstrasse immer am Atlantik entlang. Ein Fotostopp nach dem anderen. Wir schaffen es dann irgendwann Cape Point zu erreichen. Kleiner Spaziergang bis zum Leuchtturm und dann ist es da: das Ende der Welt! Es bläst ein wahnsinniger Wind und die Aussicht ist unglaublich. Das nächste nach dem nichts ist tatsächlich die Antarktis und der Südpol. Wir gehen noch bis ganz nach vorn, weiter geht´s nicht. Cape Point und das Kap der guten Hoffnung sind zwei verschiedene Punkte. Letzteres ist weniger spektakulär, aber dafür der Südwestlichste Punkt Afrikas. Nächster Stopp ist die Pinguinkolonie in Simonsberg. Bis auf wenige Meter kommt man den putzigen Kerlchen näher. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir Kapstadt.
Die heutige Tour nach Robbenisland startet um 9Uhr. Vor ihrer Funktion als politisches Gefängnis während der Apartheid hatte sie auch schon eine wechselvolle Geschichte. Zunächst Versorgungsstützpunkt für die stationierten Niederländer in der Kolonialzeit. Dann letzte Station für Leprakranke. Im Krieg Militärstützpunkt und immer wieder auch schon Gefängnis. Wir sehen den Lehmbruch, in dem Häftlinge Zwangsarbeit leisten mussten. Zum einen schädigte das ihre Augen aufgrund der hohen Blendung. Zum anderen verstopfte der Lehmstaub die Tränenkanäle. Nach der Rundfahrt folgt die Führung im Gefängnis. Diese Führungen werden alle durch ehemalige Häftlinge durchgeführt. Die Geschichten, die sie erzählen können, sind natürlich beeindruckend. Gut, dass das vorbei ist. Schade die Tour ist ziemlich getimed und man hat keine Möglichkeit einige Minuten sich selbst umzuschauen und die Dinge auf sich wirken zulassen. Zurück am Hafen hopen wir dann in den Red Bus und hopen da auch nicht mehr raus. Aufwärmen und dann noch ein wenig in der Innenstadt bummeln.
Wir wandern heute noch mal schnell im Kirstenbosch Botanical Garden auf der anderen Seite des Tafelbergs. Durch das andere Klima wachsen ganze Urwälder. Am Ende schafft es die Sonne dann sogar durch die Wolken. Dann müssen wir auch schon zum Flughafen. Erst nach Jo-burg, von da aus A380 nach Paris, dann Berlin. Die Nacht ist überstanden, der kurze Anschlussflug nach Berlin auch. Wir sind nach 3,5Wochen wieder in der Heimat. Schön war´s, fast genauso schön wie zuhause.

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Posted: 22. November 2013

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Category: 2013 Kili + South Afrika

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